Kooperation Elternhaus-Schule („KESCH“)
Konzept der




A. Leitgedanken
B. Schulspezifische Gegebenheiten
C. Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung einer differenzierenden Elternarbeit
> Qualitätsbereich Gemeinschaft
> Qualitätsbereich Kommunikation
> Qualitätsbereich Kooperation
> Qualitätsbereich Mitsprache
D. Qualitätssicherung
E. Beteiligung der Schulgemeinschaft



A. Leitgedanken


Die Mittelschule Gemünden hat für sich selbst folgendes Leitbild entwickelt:

Wir wollen, dass an unserer Schule erfolgreich gelernt und gearbeitet wird.
Dazu sind Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit unerlässlich.

Ebenso ist uns wichtig, dass alle SchülerInnen entsprechend ihren Fähigkeiten gefördert werden und Hilfe zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit erfahren.
Grundvoraussetzung hierfür sind Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung.

Wir alle, Schüler, Eltern und Lehrkräfte sind gemeinsam verantwortlich für ein anregendes Arbeitsklima und ein harmonisches Miteinander!
Wir gehen – egal welcher Hautfarbe, Religion oder Herkunft wir sind – stets respektvoll, höflich und fair miteinander um! Konflikte lösen wir grundsätzlich ohne Gewalt. Mit Schuleigentum und mit dem Eigentum unserer MitschülerInnen gehen wir jederzeit sorgsam um.

Wir halten uns an die Regeln unserer Haus- und Schulordnung.





B. Schulspezifische Gegebenheiten



Die Mittelschule Gemünden ist eine Verbandsschule und ist einen Schulverbund mit der Mittelschule Burgsinn eingegangen. Unsere derzeit etwa 280 SchülerInnen kommen aus insgesamt 31 Orten: den 13 Ortsteilen Gemündens, den umliegenden Orten der Verwaltungsgemeinschaften Karsbach, Gössenheim und Gräfendorf sowie als Gastschüler und M-Schüler aus weiteren Orten.
Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist an der Mittelschule Gemünden ein Ganztageszug in Form der gebundenen Ganztagesschule eingerichtet. Aktuell gibt es Ganztagesklassen in der fünften, sechsten und siebten Jahrgangsstufe.
Darüber hinaus bietet die Mittelschule Gemünden die Möglichkeit - bei entsprechender Eignung - den mittleren Schulabschluss im M-Zug zu erreichen.




Im Schuljahr 2015/2016 sind an der Schule beschäftigt:
* 15 Klassenlehrkräfte
* 8 Fachlehrkräfte
* 3 Lehrkräfte ohne Klassenführung
* 3 Lehramtsanwärterinnen
* 1 Förderlehrerin
* 1 Religionspädagoge
* 2 Betreuerinnen für die
Mittagspause/ für den Nachmittag
* 2 Berufseinstiegsbegleiter
* 1 Leiterin der Schülerbücherei
* 1 Schulpsychologin
* 1 Auszeitlehrerin
* 2 Mitarbeiterinnen vom Mobilen Sonderpädagogischen Dienst
* 1 Sekretärin
* 1 Hausmeister
* wechselndes Reinigungspersonal
Die Schulleitung haben Joachim Nöth (Rektor) und Judith Rützel (Konrektorin) inne.





C. Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung einer differenzierenden Elternarbeit

Die Bildung und Erziehung junger Menschen zu selbstständigen, eigenverantwortlichen Persönlichkeiten setzt eine enge Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus voraus. Es ist ihre gemeinsame Aufgabe, die Kinder und Jugendlichen auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Es gibt kein Patentrezept dafür, wie diese Zusammenarbeit optimalerweise auszusehen hat. Wichtig ist, dass sie auf aktuelle Entwicklungen (gesellschaftlich, schulisch, individuell) reagiert und entsprechende Lösungen findet. Die Bedürfnisse vor Ort beeinflussen die Zusammenarbeit dabei ebenfalls stark.

Die einzelne Schule wird durch das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) verpflichtet, die Zusammenarbeit von Schule und Eltern schulspezifisch auszugestalten. (vgl. Art. 74 Abs. 1 Satz 2 BayEUG).

Im Folgenden wird das schulspezifische Konzept skizziert, das für die Mittelschule Gemünden am Main erdacht wurde.
Je nach Art der Berührungspunkte (Gemeinschaft, Kommunikation, Kooperation, Mitsprache) zwischen Schule und Elternhaus entwickeln beziehungsweise gestalten Lehrkräfte und Schulleitung vielfältige Formen der Zusammenarbeit und bieten diese den Eltern an.
Die Ausarbeitung stellt den aktuellen Stand zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 dar. Änderungen, Umgestaltungen, Ergänzungen und gegebenenfalls Streichungen können sich jederzeit ergeben.




Qualitätsbereich Gemeinschaft

Als Leitlinie für diesen Qualitätsbereich gilt: Alle Eltern fühlen sich als Teil der Schulgemeinschaft wohl, wertgeschätzt und für die gemeinsamen Ziele verantwortlich.
Ziele:
* Wir pflegen eine Willkommenskultur und schaffen Vertrautheit.
* Alle Kinder und Eltern sollen sich vom ersten Moment an wohlfühlen.
* Eltern, Lehrer und Schüler tragen gemeinsam zur Gestaltung der Schule als Lebensraum bei und stärken so die Identifikation mit der Schule.
* Das Engagement der Eltern im Schulleben wird gefördert und wertgeschätzt.

Bereits laufende Maßnahmen:

* Eltern werden zu schulischen Veranstaltungen (zB. Spendenlauf) eingeladen
* Aufnahme von Gastschülern beim Schüleraustausch
* Ehemaligen-Netzwerk
* Advents- und Herbstkaffee der Ganztagsklassen
* Verpflegung der Eltern an Elternsprechtagen durch den Elternbeirat
* Begrüßung der 5.-Klässler und ihrer Eltern am ersten Schultag durch den Rektor

Geplante Maßnahmen:
* Themenabende (zB. Austausch über Kulturen der Herkunftsländer der Familien), an denen sich Eltern aktiv beteiligen
* „Schatztruhe Eltern“: Fähigkeiten, Berufsbilder, etc. der Eltern noch mehr nutzen und in den Schulalltag einbauen (Eltern als Experten)
* Eltern oder weitere Angehörige als Lesepaten gewinnen
* Neues Elternsprechzimmer einrichten und ansprechend gestalten
* Willkommenskultur pflegen: Gestaltung der Aula überarbeiten (u.a. aktuellere Bilder, Lehrerbild größer, Bild des Elternbeirats, Schaukästen aktuell halten, Vertretungsplan für alle zugänglich aufhängen, Wegweiser für die einzelnen Räume aufhängen, Willkommens-Schild in allen Muttersprachen der Schüler)



Qualitätsbereich Kommunikation


Als Leitlinie für diesen Qualitätsbereich gilt: Die Eltern und Lehrkräfte informieren einander über alles, was für die Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler von Bedeutung ist.
Ziele:
* Der gegenseitige Umgang ist offen und transparent gestaltet.
* Die Kommunikation erfolgt frühzeitig und verständlich. Sprachbarrieren werden abgebaut.
* Die Gesprächsführungskompetenzen der Lehrkräfte werden gestärkt.
* Schule und Eltern nutzen vielfältige Kommunikationswege und Kommunikationsformen zur gegenseitigen Information. Die Kontaktaufnahme zwischen Elternhaus und Schule soll dabei so leicht wie möglich gestaltet werden.
* Flexibilität und Eingehen auf die Wünsche der Eltern bei der Vereinbarung von Gesprächsterminen.

Bereits laufende Maßnahmen:

* Regelmäßige Elternabende, Elternsprechstunden
* Flexible Sprechstundentermine (auch telefonisch)
* Einsatz von Kontaktheften
* Elternbriefe informieren über aktuelle Anlässe im Schuljahr
* Eine Homepage informiert über das Schulleben
* Thematische Elternabende, zum Beispiel zum Thema Schullaufbahn, Informationsabend gemeinsam mit der Agentur für Arbeit
* Berufseinstiegsbegleiterin täglich im Schulhaus anwesend
* Eine Schulordnung informiert über gemeinsame Verhaltensregeln
* Aktuelle Busfahrpläne, sowie eine Übersicht der Sprechstunden sind gut sichtbar im Eingangsbereich aufgehängt

Geplante Maßnahmen:
* Fortbildung für die Lehrkräfte zum Thema ‚Elterngespräche kompetent und ergebnisorientiert führen‘
* Elternabende zu weiteren Themen, wie beispielsweise ‚ADHS‘, ‚Lernen lernen‘, ‚Hilfe bei Hausaufgaben‘
* Ergänzung der Homepage um ein Kontaktformular, das es den Eltern ermöglicht unkompliziert mit der Schule in Kontakt zu treten
* Elternbriefe in mehreren fremdsprachlichen Versionen herausgeben

Qualitätsbereich Kooperation
Als Leitlinie für diesen Qualitätsbereich gilt: Eltern und Lehrkräfte arbeiten gemeinsam kontinuierlich am Erziehungs- und Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler.

Ziele:
* Wir unterstützen die Eltern bei der Erziehung und Förderung „unserer“ Kinder.
* Wir verhalten uns aufgeschlossen für die persönlichen Situationen der Schüler und ihren Familien und helfen den Eltern dabei, ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag gerecht zu werden. Die Lehrer wissen viel über die Schüler und ihr Elternhaus und können so die Motivation für bestimmte Verhaltensweisen verstehen.
* Eltern wenden sich vertrauensvoll an die Schule und nehmen im Gegenzug schulische Ratschläge an.
* Eltern kennen Institutionen, Therapeuten sowie (außer)schulische Angebote zur weiteren Betreuung und Förderung ihrer Kinder und zu ihrer eigenen Entlastung.
* Die Eltern werden aktiv in den Unterrichtsalltag einbezogen.
* Der einzelne Schüler soll in der Masse nicht untergehen, jeder soll eine optimale Unterstützung erhalten.

Bereits laufende Maßnahmen:

* Eltern und Kinder können gemeinsam zu Elternsprechtagen und Sprechstunden kommen
* Bei Schülern/ Eltern mit sprachlichem Handicap oder geringen/ keinen Deutschkenntnissen wird bei Gesprächen ein Dolmetscher dazu geholt
* Elternstammtische
* Eltern als Begleiter bei Klassenausflügen
* Hilfe von Eltern bei schulischen Veranstaltungen wird angenommen und wertgeschätzt

Geplante Maßnahmen:
* Eltern mit ihren Kompetenzen zu noch mehr Mitarbeit bei zB. Schulfesten, Projekten, etc. anregen
* Eltern-Kind-Projekte zu ausgewählten Themen, zum Beispiel ‚Sicherheit in sozialen Netzwerken‘, ‚Berufsfindung‘, ‚Pubertät‘
* In regelmäßigen Abständen Dreiergespräche über Zielvereinbarungen für die Arbeit des Kindes/ für die Arbeit mit dem Kind erarbeiten
* Beratungsangebote der Schulpsychologin, Beratungslehrkraft und des MSD kommunizieren
* Enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, dem Jugendzentrum, der Kirche u.ä.



Qualitätsbereich Mitsprache


Als Leitlinie für diesen Qualitätsbereich gilt: Die Eltern nehmen ihre rechtlich geregelten Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten wahr. Sie können sich auch darüber hinaus in geeigneter Weise einbringen.

Ziele:
* Die Eltern wissen, wer die Mitglieder des Elternbeirats sind und wie man Kontakt mit ihnen aufnehmen kann.
* Die Eltern werden bei ihrer Arbeit im Elternbeirat und im Schulforum unterstützt. Alle Anliegen und (Verbesserungs-)Vorschläge sind willkommen und werden ernst genommen.
* Eltern werden vielfältig in das Schulleben einbezogen.
* Eltern, Schüler und Lehrer tragen gemeinsam zur Weiterentwicklung des Schulprofils bei.
Bereits laufende Maßnahmen:
* Elternbeirat wird auf der Homepage vorgestellt
* Der Elternbeirat kann Räume und Infrastruktur der Schule für seine Arbeit nutzen (zB. Kopierer, Internet) und wird durch Lehrer unterstützt
* Alle Eltern können sich jeder Zeit mit Vorschlägen/Anregungen/Kritik an die Schule wenden, sowie bei allen schulischen Aktivitäten aktiv mitwirken.

Geplante Maßnahmen:
* „Kummerkasten“ für Eltern
* Die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten für Klassenelternsprecher und Elternbeirat wird unterstützt



D. Qualitätssicherung


Die bisherige Elternarbeit wurde durch Beobachtungen und Gespräche überprüft, was jedoch nicht immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten geführt hat.
Der Ist-Zustand soll deshalb zu Beginn des nächsten Schuljahres mit Hilfe von Umfragebögen auf Eltern- und Lehrerseite evaluiert werden. Die Ergebnisse werden dann sowohl dem Kollegium als auch dem Elternbeirat präsentiert.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse wird dann weiter verfahren.

All die geplanten Maßnahmen, die direkt sichtbar oder spürbar sind (Umgestaltung des Gebäudes, die Durchführung von genannten Veranstaltungen), werden zunächst dadurch überprüft, ob sie stattfinden oder nicht.
Weitere Erfolgsindikatoren sind unter anderem die Nutzungshäufigkeit (zB. Informationsabende, Kontaktformular auf der Homepage, Dreiergespräche mit Zielvereinbarung) und die Rückmeldungen von Lehrkräften und Eltern.
Ab Beginn des Schuljahres 2015/2016 soll sich ein Evaluationsintervall von circa einem halben Jahr (Schuljahresbeginn – Zwischenzeugnis – Schuljahresende) etablieren.



E. Beteiligung der Schulgemeinschaft


Die Ausarbeitung des schulspezifischen Konzepts zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft wurde von einer Lehrergruppe erarbeitet. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird das Konzept der Lehrerkonferenz sowie dem Elternbeirat vorgestellt. Daraufhin bilden sich Projektteams, die sich einzelner Aufgaben annehmen sollen (zB. Gestaltung von Eingangsbereich und Aula  AG Schulhausgestaltung mit der zuständigen Lehrkraft, Veranstaltung von Informationsabenden  entsprechende Klassenlehrer und weitere Experten, etc.)
Die Evaluation der Aktionen wird wiederum von einem Team durchgeführt.
Möglichst alle betroffenen Personenkreise (Schüler, Lehrer, Eltern) sollen in die Arbeit eingebunden werden.
Alle Zwischenergebnisse und Entwicklungen (positiver und negativer Art) werden in regelmäßigen Abständen kommuniziert, sodass der Prozess von Evaluation – Überarbeitung – Erprobung ständig von Neuem beginnt.

Die Entwicklung eines schulspezifischen Konzeptes zur Kooperation von Elternhaus und Schule ist ein Prozess, bei dem der Weg zu großen Teilen das Ziel ist. Durch die kontinuierliche Arbeit wird das Konzept ständig erneuert, überarbeitet und den schulspezifischen Gegebenheiten angepasst. Wichtig ist es, den ganzen Weg transparent zu gestalten und alle beteiligten Gruppen stets im Blick zu behalten.